Inzwischen ist es einige Jahre her, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe und tatsächlich vom Fotografieren lebe. In Smalltalk-Situationen hatte ich es dabei nicht immer leicht.

Rückblende

Nach meinem Studium (Wirtschaftswissenschaften an der Uni) fing ich direkt bei einer großen Firma als SAP-Berater an. Für Laien vereinfacht: als Unternehmensberater im IT-Bereich.

Auf Parties ging das so: Und, was machst du so? Ich bin IT-Berater. Aha. Da kommt man bestimmt viel rum, oder? Ja. … und dann unterhielt man sich über Gott und die Welt.

Kaum einer wusste, was ich da wirklich mache. Aber dass man dabei gut verdiente, das wusste man. Keine weiteren Fragen. Weiter zur Tagesordnung.

Leuchtturm auf Hiddensee

Leuchtturm auf Hiddensee – Heute fliege ich weniger als früher. Aber dafür mit schönerer Aussicht.

 

Smalltalk heute

Und, was machst du so? Ich bin Fotograf. Aha. Und davon kann man leben? Ja, ich zumindest. (Wahlweise auch: Nein, ich bin tot.)… Pause… Mein(e) Schwester/Cousine/Nichte/Bruder/Onkel/Neffe fotografiert auch (nebenbei). Der/die klagt immer über zu wenig Umsatz. Was für eine Kamera hast du?

Ich habe viele Möglichkeiten ausprobiert, um den Gesprächsverlauf zu ändern. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht freue, neue Leute kennen zu lernen. Nur der Einstieg muss etwas anders gestaltet werden.

Mein aktueller Favorit ist, auf die Frage nicht einfach mit einem Wort zu antworten, unter dem sich dann jeder „das Übliche“ vorstellt.

Was mache ich?

Ich bin selbstständig und kreiere für meine Kunden visuelle Produkte mit hohem ästhetischem und emotionalem Anspruch. Das können Privatkunden oder Firmen sein.

Ich könnte auch sagen,

…ich bin Künstler und erstelle für meine Kunden individuelle Werke, die den Betrachter emotional berühren.

Aber das Wort „Künstler“ würde wahrscheinlich wieder in die oben genannte Schleife führen. Daher meide ich das Wort. Auch wenn Kunst ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist.

Entscheidend ist ja, dass ich über die Inhalte ins Gespräch komme und nicht mit Signalwörtern direkt in einer vorprogrammierten Elendsschleife lande.

Soweit der Smalltalk. Über Dinge wie den sog. „Elevator-Pitch“, bei dem man den Kunden innerhalb einer Fahrstuhlfahrt von seinen Vorzügen überzeugen soll, lasse ich mich nicht aus. Ich fahre zu selten Fahrstuhl. Und wenn, treffe ich da höchstens unseren Hausmeister. Und der weiß schon, was ich mache und welche Kamera ich habe.

Erfolgreich selbstständig

Ich habe ja auch schon einige Seminare für Fotografen gegeben. Vom Anfänger bis zum Profi. Und bei den Profis gab es immer sehr viele Fragen. Und die allermeisten Fragen drehten sich nicht ums Fotografieren, sondern um die Selbstständigkeit.

Ich erinnere mich noch an ein Seminar für professionelle Hochzeitsfotografen. Und da war ein Teilnehmer, der war schon lange erfolgreich selbstständig mit einer eigenen IT-Firma. Als der verstanden hatte, dass er fotografisch nicht viel zu lernen brauchte (er konnte das schon als langjähriger „Edelamateur“), sondern nur richtig einsetzen musste, was er als Unternehmer schon wusste, ging auch sein Business als Hochzeitsfotograf in kurzer Zeit durch die Decke.

Wie ich und 4 andere Fotografen das gemacht haben

Beim Smalltalk (haha, ein Kalauer) unter Kollegen stellten wir fest, dass es Parallelen gibt, bei denen, die erfolgreich in die Selbstständigkeit gestartet sind. Es entstand die Idee, ein Seminar daraus zu machen, um andere, die gerne in kreativen Berufen selbstständig sein möchten, an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Daraus entstand unter Federführung meines Freundes und Kollegen Michael Omori Kirchner das Seminar „Von der Fotografie leben“, das am 13.03.2016 in der Nähe von Heidelberg stattfinden wird.

Darin berichten 5 Fotografen von ihren Praxiserfahrungen aus erster Hand.

Das Seminar


Wertvolle Praxis-Erfahrungen aus erster Hand

Die Referenten im Seminar Vom Fotografieren leben
Alle fünf Fotografen, die in diesem Seminar zu Wort kommen, sind Quereinsteiger und haben zunächst andere Berufe gelernt und ausgeübt.

  • Wir berichten davon, wie wir den Schritt in die Selbstständigkeit geplant und schließlich umgesetzt haben.
  • Wir verraten, wie unsere Businesskonzepte aussahen, was sich davon bewahrheitet und was sich nicht erfüllt hat.
  • Wir sprechen über die erforderlichen Fähigkeiten und die Vermarktung.
  • Und wir erzählen auch von Pleiten und Pannen und was wir aus diesen gelernt haben.

Unsere Wege waren und sind komplett unterschiedlich. Aber eines verbindet uns:

Die Überzeugung, dass man von dem leben kann, was man liebt. Denn wir tun es.


Die Referenten

Gemeinsam mit mir treten auf:

Hier noch einmal die Eckdaten und der Link zur Seminarseite mit weiteren Infos:

Termin: 13.03.2016 (Sonntag)
Ort: Ladenburg, in der Umgebung von Mannheim und Heidelberg
Gebühr: 250,- EUR
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Individuelle Gespräche mit den Referenten werden möglich sein.

Weitere Infos hier: http://creativebiz.de/von-der-fotografie-leben/

Die Anmeldung ist bereits möglich.