In diesem Artikel gibt es einige wichtige Tipps für Hochzeitspaare, die ihr Kind zur Hochzeit mitbringen.
Ich habe bereits viele Hochzeiten begleitet, bei denen das Brautpaar schon Kinder in die Ehe mitbrachte. Und dabei konnte ich ein paar Dinge darüber lernen, wie man das Heiraten mit Kindern für alle Seiten besonders angenehm gestalten kann.
Gerade bei kleineren Kindern wird mitunter behauptet, sie würden von der Hochzeit ja noch gar nichts mitbekommen. Das stimmt nach meiner Erfahrung aber überhaupt nicht.
Kinder am Tag der Hochzeit nicht künstlich/aufgesetzt beruhigen
Kinder spüren die Aufregung ihrer Eltern. Das ist normal und gut so. Nur wenn Kinder das Gefühl nicht einordnen können, fühlen sie sich unsicher und weinen. Natürlich brauchen sie dann Trost. Ein gutes Signal der Eltern ist, wenn sie zeigen: Ja, wir sind aufgeregt, aber es ist eine schöne Aufregung. Das Kind bekommt dann die Bestätigung, dass seine Wahrnehmung richtig ist, gleichzeitig aber keine Gefahr droht.
Wenn man dagegen versucht, die Kinder davon zu überzeugen, es sei gar nichts Besonders los, regt sie das nur noch mehr auf. Sie spüren, dass das nicht stimmt und machen sich Sorgen, warum sie belogen werden. Authentisch sein ist hier der Schlüssel.
Kinder während der Trauung frei lassen
Die Bedürfnisse von Kindern während der Trauung sind unterschiedlich. Manche möchten umher krabbeln und den Trauraum erkunden, andere suchen Halt auf dem Schoss der Eltern, wieder andere freuen sich, wenn sich Oma oder die Lieblingstante um sie kümmert. Wichtig ist, dass man auf diese Bedürfnisse eingeht und ggfs. auch vom vorher gefassten Plan abweicht.
Garanten für großes Geschrei: Das Kind soll während der Traurede still auf dem Schoss sitzen, möchte sich aber bewegen und herumlaufen. Oder: Das Kind soll auf dem Schoß von Oma in der Gästereihe sitzen, will aber nach vorne zu Mama. Erfahrene Standesbeamte oder Pastoren geben dann den Hinweis, das Kind einfach machen zu lassen bzw. dem Wunsch nachzukommen und das Kind entscheiden zu lassen, bei wem es sich aufhalten möchte. Manchmal passiert das aber auch erst spät oder gar nicht. Und dann ist der Stress da.
Besser, man bereitet sich schon darauf vor, sich auf die Wünsche des Kindes einzulassen. Dann haben alle eine gute Zeit.
Kinder am Ereignis beteiligen
Eine schöne und inzwischen häufigere Regel ist, die Kinder an der Hochzeit der Eltern zu beteiligen. Oft bringen Kinder (die eigenen oder auch die von Angehörigen) die Trauringe zum Ringtausch nach vorne. Größere Kinder machen Musik oder tragen etwas vor und bekommen so das Gefühl, am großen Ereignis beteiligt zu sein und einen Beitrag zu leisten. Und auch schon häufiger habe ich erlebt, dass Kinder ebenfalls einen Trauring von den Eltern bekamen. So fühlten sie sich gut integriert.
Kinder beim Gruppenfoto nach der Hochzeit
Auch bei Gruppenfotos mit Kindern gibt es eine einfache Regel, um ein schönes Foto mit authentisch guter Stimmung zu bekommen: Posieren ist was für Erwachsene, Kinder dürfen spielen. Wie man das zusammen bringt, ist dann eine Frage der Fantasie. Ich bitte die Erwachsenen immer, sich auf die Kamera zu konzentrieren und suche dann nach dem passenden Mittel und Moment, um auch die Kinder für einen Moment von mir zu faszinieren. Wichtig ist nur, dass dann eben auch die Erwachsenen mit dem Blick in der Kamera sind und nicht beim Kind. Das gilt für das gestellte Gruppenfoto, bei dem alle in die Kamera gucken sollen. Lebendiger werden natürlich die Bilder, auf denen alle miteinander spielen und keiner in die Kamera guckt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Soweit meine vier Tipps fürs Heiraten mit Kindern. Ich freue mich, wenn sie Eltern und Kindern zu einer entspannten Hochzeit und einem Tag verhelfen, an den sich alle gerne erinnern.
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