Eins meiner Projekte für das Jahr 2014 ist die Arbeit an einem Buch zum Thema „Filmen mit der Systemkamera“. Das Buch wird sich hauptsächlich an Einsteiger ins Filmen wenden und an Umsteiger aus dem Fotografenlager, so wie mich selbst.

An verschiedenen Beispielen lässt sich besonders gut erklären, was Film überhaupt ausmacht, und wie das im Speziellen beim Filmen mit einer Systemkamera ist.

So auch in diesem Beispiel mit den Bienen „Aus der Nähe betrachtet“.

Die Aufnahmen entstanden frei Hand mit der Olympus OM-D E-M5 und dem ganz normalen 12-50mm Kit-Objektiv in der Makro-Einstellung. (Über die Aktivierung der Makro-Funktion hatte ich hier berichtet.)

Das Wackeln entstand dadurch, dass sich die Blumen (sie heissen Goldrute :-)) stark im Wind bewegten. Die Stabilisierung der Kamera kann natürlich nur die Bewegung der Kamera ausgleichen, und das macht sie sehr gut.

Verschiedene Aspekte, über die ich auch im Buch schreiben werde, kann man außerdem gut sehen.

Die Fokussierung erfolgte teilweise von Hand, teilweise durch die Kameraautomatik. Die Belichtung an der Kamera erfolgte durchgehend mit manuellen Einstellungen, die zwischendurch geändert werden mussten, da die Sonne herauskam und wieder verschwand.

Das Video wurde in Adobe Premiere Pro CC geschnitten und nachbearbeitet.

Da zwischendurch die Sonne mal mehr mal weniger herauskam, sind nicht alle Clips, die im Video verwendet wurden, von vorneherein gleich hell. Das und auch die Farbwiedergabe wurden im Schnitt-Programm angepasst. (Der Fachbegriff heißt Color Grading).

Außerdem sind einige Sequenzen im Tempo reduziert. Man sieht eine leichte Zeitlupe, ohne das wirklich zu merken.

Auch der Bereich Audiobearbeitung (ebenfalls im Videoschnittprogramm) trägt zur Wirkung des Filmes bei. Wer genau hinhört, merkt, dass die Musik hier mit Naturgeräuschen gemischt ist. Und ich kann verraten, dass auch die Naturgeräusche wieder eine Mischung sind. Nämlich aus der echten Aufnahme mit der Kamera und einer reinen Tonaufnahme, die ich zu einem anderen Zeitpunkt im Sommer an einem anderen Ort gemacht hatte. Da die Aufnahme aus der Kamera nicht so gut klang und insgesamt nicht viel hergab, entschied ich mich dafür, den zusätzlichen Ton einzumischen.

Und zuletzt habe ich das Format durch die schwarzen Balken oben und unten begrenzt, um so einen Kinolook zu erzeugen.

Das ist technisch eigentlich sehr einfach, wenn es nicht im Web 1001 Möglichkeiten gäbe, diesen Effekt zu erzielen. Es hat mich ordentlich Zeit gekostet, die eine Methode zu finden, die unglaublich simpel ist und mit wahrscheinlich allen Schnittprogrammen auf die gleiche Weise mit zwei Clicks funktioniert.
Ja, die verrate ich gerne auch gleich hier: Man legt ein Bild mit zwei schwarzen Balken auf die oberste Videospur und zieht die Anzeigedauer über die ganze Länge des Films. Wenn man ein Bild im .PNG-Format mit transparentem Bereich in der Mitte verwendet, braucht man keine weiteren Anpassungen wie Alphamasken oder ähnliche komplizierte Dinge mehr. Man zieht das Bild über den Film und ist fertig.

Noch ein paar Worte zum Schnittprogramm (das wird ein eigenes Kapitel): Für solche Dinge braucht man kein Profiprogramm wie Premiere Pro. Mit den günstigen Alternativen wie Magix Video Deluxe 2014 Premium oder Adobe Premiere Elements 12 geht das alles auch.

Mein aktueller Einsteigertipp wäre Magix Video Deluxe 2014 Premium. Denn in der Premium Version ist das Plugin ColorFast schon dabei, das ich mir letztes Jahr noch für 129$ extra gekauft habe. Es vereinfacht die Farbkorrektur erheblich im Vergleich zu den Standardwerkzeugen, die Magix bietet.