Ich habe es tatsächlich getan! Ich habe mein Abo der Adobe Creative Cloud gekündigt. Nun muss ich sehen, wie ich ohne Adobe zurecht komme. Kein Lightroom, kein Photoshop, kein Premiere Pro für den Videoschnitt. Und auch kein Audition für den Podcast (ich könnte das immerhin als Ausrede nutzen für das unregelmässige Erscheinen neuer Folgen).
Und als Trost: Im Notfall kann ich das Abo ja einfach wieder abschließen, wenn es für einen Job wirklich notwendig sein sollte.
Im folgenden Artikel verrate ich euch
Meine Top Alternativen zu Adobe Lightroom, Photoshop und Co.
Natürlich bin ich nicht vollkommen verrückt und habe mich vorher schon nach Alternativen umgesehen. Oder zumindest nach Workarounds. Und ich weiss, jede dieser Alternativen wird mich Zeit für die Einarbeitung kosten. Aber auf der anderen Seite bekomme ich damit auch neue Anregungen für meine kreative Arbeit.
Denn: Wenn du nur einen Hammer hast, wirst du überall Nägel sehen. Und so wurde ich nach jahrelangem Arbeiten mit Adobe Software auch schon etwas unflexibel. Die Software ist unglaublich professionell. Aber manchmal auch irgendwie … langweilig.
Also ich brauchte Abwechslung, und ich wollte die monatliche Ausgabe für die Adobe CC Lizenz loswerden. Aber ich wollte auch weiter meinen Job als Fotograf und Filmer machen können. Und die Software, mit der ich alternativ arbeiten wollte, musste auch keine Freeware sein.
Erste Herausforderung: Adobe Lightroom ersetzen
Lightroom war viele Jahre mein Schweizer Taschenmesser für die Bildbearbeitung. Vom Einlesen von der Speicherkarte über die Bildauswahl bis zur Bearbeitung – für 99% meiner Aufträge war Lightroom das einzige Tool, das ich brauchte.
Mit der Zeit sammelte sich dann aber doch die eine oder andere Spezialsoftware auf meinem Rechner an:
- Photomechanic, weil die schnelle Bildauswahl nach einer Hochzeit damit einfach viel schneller geht
- PTGui, um professionelle Panoramen zu stitchen, vor denen Lightroom kapitulieren musste
- Fotofusion Extreme, für das Layout von Fotoalben und Collagen für Poster – ein Gebiet, in dem Lightroom nie aus den Kinderschuhen kam
Und dazu kam dann noch die Feinretusche in Photoshop. Dazu aber später mehr.
Ich habe mich intensiv damit beschäftigt, was meine Alternative zu Adobe Lightroom sein könnte. Ein Programm, dass alles kann, was Lightroom kann, nur nicht von Adobe ist, gibt es einfach nicht. Daher musste ich mir genauer darüber klar werden, welche essenziellen Funktionen ich überhaupt benötige.
Für eine schnelle Bildübersicht habe ich Photomechanic. Größere Kataloge habe ich in Lightroom ohnehin nicht genutzt, sondern darauf geachtet, dass meine Kataloge überschaubar, performant und leicht zu sichern blieben.
Aber ein Programm, mit dem ich, sagen wir mal 2000 Fotos von einer Hochzeit sichten, in Belichtung und Farben optimieren und dann von RAW nach JPG konvertieren kann, das brauche ich schon.
Das sind meine möglichen Alternativen zu Lightroom
- Capture One, die Lösung für Profis zu einem Profipreis (349,- EUR) oder doch wieder im Abo.
- DxO Photolab, fast ebenso gut, aber im Detail fehlten mir ein paar Kleinigkeiten, z.B. mehr Exportformate. Dafür ist es deutlich günstiger (99,- EUR)
Beide Programme bieten die Möglichkeit, Bilder in Katalogen zu verwalten, Fotos gesammelt anzupassen, ggfs. mit Presets zu arbeiten und RAW-Dateien von diversen Kameras (meine waren jeweils unterstützt) umzuwandeln.
DxO hat die U-Point Technologie von NIK-Software übernommen und bietet damit tolle Anpassungsmöglichkeiten für einzelne Bildbereiche. Capture One kann das mit etwas anderen Mitteln auch und bietet darüber hinaus vieles mehr, insbesondere die Arbeit mit Ebenen und der Möglichkeit, Bilder zu retuschieren, auf einem Level, das nahezu alle meine bisherigen Anwendungsgebiete für Photoshop ersetzt.
Dazu habe ich noch einen Zukunftskandidaten, dem aber derzeit noch ein entscheidendes Merkmal fehlt:
- Luminar 2018, macht viel Spaß bei Bildentwicklung mit sehr vielen Filtern und Effekten. Leider ist die Katalogverwaltung erst für Sommer 2018 angekündigt und damit erstmal aussen vor. Dazu kommt, dass Luminar derzeit nur auf MacOS richtig läuft. Die Windows-Entwicklung muss hier noch deutlich aufholen. Für den professionellen Einsatz kommt es derzeit nicht in Frage. Dafür kostet es auch nur 69,- EUR. Ich hatte in diesem Artikel genauer darüber berichtet.
Capture One 11 und DxO Photolab sind sowohl für MacOS als auch für Windows erhältlich. Und ich arbeite derzeit noch mit beiden Plattformen, auch wenn sich meine Arbeit immer mehr auf das mobile MacBook Pro verlagert.
Zwischenfazit – Was ist meine aktuelle Alternative zu Lightroom?
Alle in Frage kommenden Programme habe ich mir zunächst als Testversion heruntergeladen und dann ausgiebig getestet.
Am Ende habe ich mich für Capture One 11 entschieden, weil es über den größeren Funktionsumfang verfügt und damit, genau wie früher Lightroom, den Großteil meiner Anwendungsbereiche abdeckt. Es arbeitet auch angenehm mit meinen anderen Programmen zusammen, bzw. lassen sich diese aus Capture One heraus bequem aufrufen.
Im nächsten Artikel schreibe ich über meine Alternative zu Photoshop und Premiere Pro. Denn die Creative Cloud war ja für mich mit Lightroom noch nicht zu Ende.
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