Seit Jahren schon arbeite ich mit entfesselten Blitzen, habe ein Buch über die Technik geschrieben und manchmal muss ich mich selber daran erinnern, dass „entfesselt blitzen“ noch nicht zum Allgemeinwissen gehört, sondern immer noch ein Fachterminus ist, den ich deshalb hier noch einmal kurz erklären will.
Jeder kennt den Effekt, wenn man in einem dunklen Raum ein Foto von einer Person machen möchte und dazu den eingebauten Blitz an der Kamera verwendet oder einen Systemblitz auf den Blitzschuh der Kamera steckt. Oft sieht die Person dann aus, wie ein aufgescheuchtes Kaninchen, ungesund blass und manchmal noch mit roten Augen.
Im ungünstigsten Fall liegt das an einer Kombination aus dem, was die Kameraautomatik aus der Situation macht (das ist nicht immer schön) und dem frontalen Blitzlicht mitten ins Gesicht der unschuldigen Person vor der Kamera.
Abhilfe schafft das „entfesselte Blitzen“, bei dem man den Blitz von der Kamera löst und seitlich und nach oben versetzt blitzt (entfesselt). Damit der Blitz im richtigen Moment feuert, wenn man auf den Auslöser der Kamera drückt, verwendet man hierzu Fernauslöser, die über Funk oder Infrarot-Licht funktionieren.
Und um wirklich gute Ergebnisse zu bekommen, verzichtet man auf Programmautomatiken an Kamera und Blitz und steuert beides manuell. Das erfordert ein bisschen Wissen und Übung, der Aufwand lohnt sich aber ungemein.
Und was ich gerne betonen möchte: Das nötige Wissen und ausreichend Übung kann man sich in wenigen Tagen oder Wochen aneignen, je nachdem, wie viel Zeit man zur Verfügung hat. Es braucht kein jahrelanges Studium oder eine Ausbildung zum Fotografen.
Wer sich noch genauer mit manueller Blitzsteuerung auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich mein Buch „Entfesselt Blitzen – kreative Fotografie mit Systemblitzen„.
Günstige Blitze, die man gut manuell steuern kann, gibt es von Yongnuo, z.B. den YN-560, den ich auch zum entfesselten Blitzen sehr empfehlen kann. Die dazu passenden Funkauslöser sind ebenfalls preiswert und nach meiner Erfahrung sehr zuverlässig (ich nutze sie regelmäßig bei Hochzeiten).
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