Um bei der gezielten Belichtungseinstellung eines Digitalfotos nicht im Dunkeln zu tappen, sollte ein Fotograf das Histogramm eines Bildes an seiner Kamera betrachten und „lesen“ können.
Die Automatik der Kamera macht im Wesentlichen dasselbe, aber nur der Fotograf weiß, was und wie er ein Motiv wirklich fotografieren will. Um also die Kontrolle über die eigenen Bilder zu gewinnen, ist es notwendig, das Histogramm eines Bildes zu betrachten und ggfs. die Belichtungseinstellungen zu verändern, bevor weitere Bilder aufgenommen werden.
Fast jede Digitalkamera kann zu einem Bild auch das Histogramm im Display anzeigen. Meist braucht man dazu nur einen Knopf zu drücken. In manchen Fällen muss man die Anzeige im Einstellungsmenü aktivieren.
Das Histogramm zeigt an, wie die Häufigkeiten von hellen und dunklen Bildpunkte im Foto verteilt sind. Das klingt kompliziert, ist aber in der Praxis einfach: Links im Histogramm sind die dunklen Teile des Bildes, nach rechts wird es immer heller bis zum Weiss.
Im oben gezeigten Beispiel gibt es also viele dunkle und viele helle Stellen im Bild. Helligkeitswerte, die rechts oder links der Skala liegen, kann die Kamera nicht aufzeichnen. Sie werden entweder komplett schwarz oder komplett weiss abgebildet.
Ein ideal belichtetes Foto „passt“ in die Skala und stößt weder rechts noch links an den Rand. Das Hauptmotiv befindet sich meist im mittleren Bereich der Helligkeitswerte. In so einer „idealen“ Situation fühlt sich auch die Kameraautomatik wohl und wird die Belichtung genau so einstellen.
In der Realität ist es aber oft so, dass nicht alle Helligkeitswerte in die Skala passen. Denn auch wenn die Kamerasensoren immer besser werden, können wir mit dem Auge immer noch deutlich mehr Helligkeitswerte unterscheiden und vor allem gibt es in der Natur dank des Sonnenlichtes einfach viel mehr Helligkeitsunterschiede als Kameras bisher aufnehmen können.
In diesen Fällen entscheidet der Fotograf, welcher Teil des Bildes wichtig ist und innerhalb der Skala liegen soll und welche Bildteile ruhig komplett schwarz oder weiss ausfallen dürfen. Das tut er anhand des Histogramms und stellt die Belichtung über Blende und Belichtungszeit entsprechend ein. Alternativ kann man auch eine Belichtungskorrektur zusammen mit einem Automatikprogramm einstellen, die der Kameraautomatik sagt, dass es diesmal absichtlich etwas heller oder dunkler sein soll.
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