Heute zeige ich einmal ein Making-of-Bild zu einem der Hochzeitsbilder von Johanna und Marco und erkläre genau, welche technischen Parameter ich verwendet habe.

Die Hochzeit der beiden in der Yachthafenresidenz Hohe Düne bei Rostock hatte ich neulich gebloggt.

Es war ein ziemlich trüber Tag und wir hatten Glück, dass es gerade für eine Weile nicht regnete, als wir zum Leuchtturm herausfuhren.

Da ich aber wusste, dass die beiden sich so auf ein Bild vor ihrem geliebten Leuchtturm freuten, wollte ich zumindest noch etwas Besonderes ausprobieren und mit Hilfe eines Blitzes etwas mehr Drama in die Situation zaubern.

Nebenbedingung: Es musste auch noch schnell gehen, denn es war saukalt und ziemlich stürmisch. Letzteres machte es unmöglich, einen Schirm als Lichtformer zu verwenden, geschweige denn, den Blitz samt Schirm auf ein Stativ zu stellen.

Und so wurde etwas improvisiert und auf Tempo getrimmt: Ich bat den Hotelmitarbeiter, der uns zum Leuchtturm begleitet hatte, darum, den Blitz einfach für mich in der Hand zu halten und zeigte ihm, in welchem Winkel er auf das Brautpaar zeigen sollte.

Das Bild ohne Blitz hatte ich mit ISO 100, Blende 5.6 bei  1/125stel Sekunde fotografiert. Diesen Wert nahm ich als Ausgangspunkt für das Blitzfoto. Um den Hintergrund dunkler zu bekommen, verkürzte ich die Belichtungszeit auf 1/200stel Sekunde. Und weil mir das noch nicht reichte, schloss ich außerdem auch die Blende auf 6.3. (Eine noch kürzere Belichtungszeit kam wegen der Blitzsynchronzeit der Kamera und der Auslöseverzögerung der Funkauslöser nicht in Betracht. Detaillierte Erklärungen dazu finden sich in meinem Buch „Entfesselt Blitzen“.)

Den Blitz stellte ich manuell auf halbe  Leistung und den Zoom auf 105mm (das Maximum am verwendeten Nikon SB-900). Den Bildausschnitt wählte ich so, dass der Biltz selber nicht im Bild war, dafür möglichst viel vom Leuchtturm. Meine Position war dabei nicht sehr veränderbar, denn ich balancierte bereits auf den Steinen der Mole herum.

Das Shooting nahm nur wenige Minuten in Anspruch. Dann konnten wir schon den Rückweg ins warme Hotel antreten. Auch da machten wir noch einige Fotos mit entfesseltem Blitz. Die durften aber etwas länger dauern und ich verwendete eine kleine Softbox und ein Stativ.

Hie die beiden entstandenen Bilder ohne und mit Blitz (zum Vergrößern anklicken):

Ich bin eigentlich nicht so ein Fan davon, genaue technische Daten eines Bildes anzugeben, weil ich meine, dass man die gleiche Situation so nie wieder vorfinden wird. Aber dem einen oder anderen hilft es vielleicht beim Umdenken auf das nächste Foto mit entfesseltem Blitz.

Als Funkauslöser habe ich die guten alten Yongnuo RF-602 verwendet, die es immer noch zu kaufen gibt, und die bei mir seit Jahren zuverlässig ihren Dienst tun.