Als Fortsetzung des Themas manuelle Blitzsteuerung habe ich von der Hochzeit am 6.12.  ein Foto vom Nikolaus mitgebracht, an dem sich gut zeigen lässt, was sich mit manueller Einstellung am Kamera und Blitz für unterschiedliche Bilder zaubern lassen.

Die Frage danach, wie man Blitzlicht und Umgebungslicht gezielt mischen kann, wird von interessierten Fotografen häufiger gestellt.

Und was nach einer einfachen Frage klingt, ist im Detail betrachtet, gar nicht so einfach. Denn die richtige Mischung entsteht aus den Zutaten Blitzleistung, Blende, Belichtungszeit, Blitzfarbe und Weißabgleich. Das ist für einen Blogpost ein bisschen viel, aber das Thema Belichtungszeit illustrieren die beiden Fotos hier. Bei beiden Bildern habe ich mit einem Aufsteckblitz auf der Kamera geblitzt, den ich gegen die Decke gerichetet hatte, um eine etwas weichere Ausleuchtung zu erhalten.

Das eine Bild wurde mit einer langen Belichtungszeit von 1/20-stel Sekunde fotografiert. Dadurch kommt viel Umgebungslicht ins Bild, was man am helleren Hintergrund und den wärmeren Farben sieht. Das andere Bild wurde mit 1/125-stel Sekunde belichtet. Die Blitzleistung war bei beiden Bildern identisch und auch die Blende 4.5. Bei der kürzeren Belichtungszeit ist der Blitz die dominierende Lichtquelle. Der Nikolaus ist in beiden Bildern gleich hell. Aber da der Blitz besonders den Vordergrund aufhellt, wirkt die Umgebung im zweiten Bild ganz anders.

(Bilder zum Vergrößern anklicken!)

Eine Regel beim Mischen von Blitzlicht und Umgebungslicht besagt demnach, dass man die Helligkeit des Umgebungslichtes im Bild durch die Belichtungszeit steuern kann. Der Bildteil, der hauptsächlich vom Blitz beleuchtet wird, bleibt dabei gleich hell.

Eine weitere Fragestellung in solchen Bildern ist die nach der Lichtfarbe. Die Umgebung hier war mit warmem Kunstlicht beleuchtet. Damit der Blitz hier nicht ganz so kalt dazwischen funkt, habe ich eine leichte Orangefolie, einen sogenannten CTO-Filter, verwendet. Das Blitzlicht passt sich dadurch etwas harmonischer an die Umgebung an. Farbfilter für Blitze gibt es in verschiedenen Farben und Farbnuancen, so dass man den Blitz an die meisten Lichtquellen der Umgebung anpassen kann. Idealerweise kauft man sich gleich ein fertiges Set von Filtern, die es extra für Systemblitze schon vorkonfiguriert gibt. Details zum Umgang mit Farbfiltern, Blitz und Weißabgleich finden sich in meinem Buch (rechts zu bestellen).