Photolemur im Test: Die wahrscheinlich einfachste Bildbearbeitung der Welt – oder: kann künstliche Intelligenz wirklich Bilder automatisch bearbeiten?
Nicht jeder Fotograf liebt auch die digitale Bildbearbeitung am Computer. Viele lieben es zwar, zu fotografieren, aber die Optimierung am Bildschirm eines Computers ist nicht ihre Leidenschaft.
Wenn du dich zu dieser Gruppe zählst, aber manchmal doch den Wunsch hättest, deinen Bildern einen kleinen Extrakick zu verleihen, dann kommt dir Photolemur vielleicht gerade Recht.
Insbesondere, weil das Programm aktuell kostenlos vom Hersteller zum Download angeboten wird, wenn man diesen speziellen Link anklickt (Stand: 4.8.2020).
Photolemur ist ein Bildbearbeitungsprogramm, das Bilder vollautomatisch optimieren kann

Zum Starten zieht man einfach ausgewählte Bilder oder gleich einen ganzen Ordner auf die Programmoberfläche
Es ist das einfachste Bildbearbeitungsprogramm, das ich bisher gesehen habe. Es bietet fast keine Einstellmöglichkeiten und kommt dennoch zu erstaunlich guten Ergebnissen.
Wie es das macht? Mit intelligenten Optimierungsalgorithmen, die das Bild genau analysieren und dabei typische Bereiche wie Himmel, Landschaft oder Gesichter automatisch erkennen und unterschiedlich behandeln.
Der Hersteller Skylum spricht von „künstlicher Intelligenz“.
Auch wenn das vielleicht noch ein bisschen zu hoch gegriffen ist, weil ein Zeichen für künstliche Intelligenz wäre, dass das Programm selbstständig dazu lernt, was ich bisher nicht feststellen konnte – es macht Spaß, dem Programm bei der Arbeit zuzusehen, wenn die Meldungen wie „analysiere Himmel“, „suche Gesichter“, etc. am Bildschirm erscheinen.
Welche Funktionen bietet das Programm Photolemur 3?
Es optimiert Fotos vollautomatisch in Bezug auf Farben, Tonwerte und Kontraste.
Dabei nutzt es intelligente Analysewerkzeuge und bietet im Wesentlichen einen einzigen Regler, mit dem man die Stärke des Optimierungseffektes reduzieren kann, wenn das Bild zu stark verändert wird.
Außerdem kann das Programm Gesichter optimieren und Augen vergrößern, was man dankenswerterweise auch abschalten kann, wenn man das zu übertrieben findet. Viele werden es aber mögen. Die Gesichtsoptimierung ist einigermaßen diskret und fällt nicht sofort auf.
Zu guter letzt lassen sich auf die Bilder noch verschiedene, trendige Effekte anwenden, wie die, die man von Handys oder Instagramm kennt. Auch hier gibt es keine weiteren Einstellemöglichkeiten. Man kann einen sog. Look nur aktivieren oder eben nicht.
Zusammengefasst gibt es also folgende Funktionen in Photolemur 3:
- Bildoptimierung
- Gesichtsverschönerung
- Bildlooks
- Bilder in Wunschgröße exportieren/sichern
Das war es.
Ist man mit der Einstellung zufrieden, kann man das Bild oder die Bilder exportieren. Das Originalbild bleibt dabei unberührt. Es wird eine Kopie mit den Optimierungen abgespeichert.
In der Übersicht sieht man die Änderungen an den Bildern und kann bei Bedarf auch einzelne Bilder unterschiedlich „bearbeiten“.

In den erweiterten Exporteinstellungen lässt sich der Dateiname und die Bildgröße vorgeben. Es sind hier auch eigene Voreinstellungen möglich, die abgespeichert werden können.
Sogar RAW-Formate
Ein Schmankerl sogar für anspruchsvollere Fotografen bietet Photolemur dann auch noch. Es kann sogar Fotos, die im RAW-Format aufgenommen wurden, entwickeln und vollautomatisch optimieren. Damit wird das Programm zu einem schnell bedienbaren RAW-Converter. Möchte man die Bilder nur konvertieren, aber nicht optimieren, kann man den Stärkeregler der Optimierung einfach auf Null ziehen und diese Einstellung auf alle Bilder mit einem Rechtsklick auf das Bild übertragen.
Ein tolles Feature, von dem ich gespannt bin, ob es eine Nischenfunktion oder ein wichtiger Kaufgrund sein wird. Schreib mir gerne in die Kommentare, ob du diese Funktion nutzt.
#UPDATE zu Photolemur 3
Das Programm kann derzeit kostenlos von der Herstellerseite (nur über diesen Link) heruntergeladen werden.
Mein Fazit
Das Programm Photolemur 3 ist gut geeignet für Fotografen, die eigentlich keine Lust auf Bildbearbeitung haben. Dank des reduzierbaren Optimierungseffektes werden viele Bilder wirklich verbessert und die Bedienung ist so einfach, dass ich das Programm auch Senioren oder Kindern (politisch korrekter) weniger computererfahrenen Nutzern ans Herz legen kann.
Der reguläre Preis von 35,- EUR ist gerechtfertigt, wenn man betrachtet, wie viel Intelligenz im Programm steckt, auch wenn es kaum manuelle Einstellmöglichkeiten bietet.
Hier kannst du dir meinen Test auch im Video ansehen:
Hallo Herr Roggemann.ich verfolge seit längerer Zeit Ihre Beiträge und habe auch Ihr Buch „Praxiseinstieg mit Luminar“ gekauft,Selbst das Programm habe ich zusätzlich in meiner seBearbeitungssoftware. Jetzt stellt sich für mich die Frage an Sie wie ich weiterverfahren soll.
Am 08.02 2019 habe ich Photolemur 3 als Single Licens zusätzlich für meinen Laptop gekauft. Jetzt kann ich das Programm nur im Testmodus fahren da die Meldung erscheint: „Computer Limit is over“. Ich hatte bei Photolemur.com extra diese 2. Version bestellt und bezahlt aber ich kann mit dem Aktivierungscode den ich bekam jetzt nicht mehr anmelden. Haben Sie einen Rat für mich oder muß ich neu kaufen?
Übrigens habe ich dieses Programm auch Freunden empfohlen, aber keiner konnte beim Kauf Ihren Rabattcode einlösen, er wurde als nicht gültig angezeigt.
Vielleicht können Sie mir einen Rat geben wie ich weiter verfahre.
Vielen Dank und Gruß
Dieter Böhm
Hallo Dieter,
mit der Aktivierungsfrage wenden sie sich am besten an den Support des Herstellers. Dort wird man den Code sicher noch einmal aktivieren können.
Mein Rabattcode ist inzwischen leider ausgelaufen. Ich habe das im Artikel korrigiert.
Ansonsten würde ich inzwischen eher Luminar empfehlen, wenn man schon beide Programme hat. Die künstliche Intelligenz von Photolemur gibt es auch in Luminar.
Dazu kommen da immer wieder neue Funktionen, während Photolemur anscheinend derzeit nicht weiter entwickelt wird.
Beste Grüße
Hendrik
Hallo Herr Roggemann,
Ich habe ca. 400 Ordner (Alben) mit Fotos.
Alle Fotos mit Aufnahmedatum und Schlagworte (Markierungen).
Nach der Stapelverarbeitung mit Photolmur 3
sind Aufnahmedatum und Schlagworte gelöscht.
Gibt es eine Lösung?
Karl Schumacher
Ich habe leider nicht getestet, ob Photolemur die Metadaten in den Bearbeitungen wieder mit abspeichert. Schreib am besten eine Nachricht an den Support von Skylum.
Hallo Herr Roggemann,umfasst die künstliche Intelligenz von Photolemur auch das entrauschen von Nachtaufnahmen ?
Gruß : Rolf